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Demokratie in der Familie
Die Koordinierungsstelle hat am 26.04.2018 die Auftaktveranstaltung des Bundesforums Familie (BFF) zum neuen Themenschwerpunkt „Familie, Partizipation und Demokratie“ besucht. Das BFF ist ein unabhängiges Netzwerk aus rund 120 bundesweit agierenden Organisationen, zu denen Familien- und Wohlfahrtsverbände, Stiftungen, Parteien, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und Weltanschauungsgemeinschaften gehören. Für die Dauer von jeweils zwei Jahren bearbeitet das BFF einen spezifischen inhaltlichen Schwerpunkt – für 2018/19 fiel die Wahl auf das Thema „Familie, Partizipation und Demokratie“, was wir aufgrund der zahlreichen Anknüpfungspunkte sehr begrüßen.
Die gut besuchte Auftaktveranstaltung startete mit einer inhaltlichen Einführung durch Peggy Reisinger (Institut für Partizipation und Bildung). Im Anschluss stellte Franziska Porst (Koordinierungsstelle) das Kooperationsprojekt „Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“ vor und formulierte Anregungen für die weitere Diskussion im BFF. Unterstützt wurde sie dabei von Meike Geppert, die das Einzelvorhaben der Diakonie vorstellte. Auch der Bundesverband für Kindertagespflege (BVKTP) war mit seinem Teilprojekt „Demokratie und Partizipation von Anfang an“ vertreten.
Ausgehend von der Erkenntnis, dass die Umsetzung von Kinderbeteiligung in der Kita und der Tagespflege Auswirkungen auf die gesamte Familie hat, war eine zentrale Botschaft unseres Inputs, dass eine gelingende Partizipation von Kindern nicht ohne die Einbeziehung von Eltern zu denken ist. Diese findet vielerorts im Rahmen einer gelebten Erziehungs- und Bildungspartnerschaft schon statt, gewinnt aber mit Blick auf die Umsetzung insbesondere institutionalisierter Beteiligungsverfahren (wie der Kinderstube der Demokratie) eine ganz besondere Bedeutung. Unser Beitrag schloss mit einem Appell: Demokratiebildung muss, wenn sie gelingen soll, in Familien aufgegriffen werden und dort anschlussfähig sein. Und sie muss im weiteren Bildungsweg von Kindern fortgeführt werden. Kitas können wichtige Weichen für den Erwerb von Demokratiekompetenzen und die Verwirklichung von Beteiligungsrechten stellen – aber eben nur gemeinsam mit Familie und anderen Bildungsorten!
An den Beitrag schloss sich eine lebhafte Diskussion an, die sich beispielsweise damit beschäftigte, welche Ressourcen Partizipation aufseiten der Erwachsenen brauche. Auch die Frage, ob bzw. ab wann Kinder „Demokratie können“, wurde heiß (an)diskutiert und ließ sehr unterschiedliche Sichtweisen auf Kinder bzw. Kindheit erkennbar werden.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung und im Rahmen eines „Marktes der Möglichkeiten“ stellten sich verschiedene Initiativen und Organisationen aus der schulischen und außerschulischen Demokratiebildung vor. Im Anschluss fanden sich drei Arbeitsgruppen zusammen, die in den kommenden anderthalb Jahren spezifische Fragestellungen aus dem Bereich „Familie, Partizipation und Demokratie“ bearbeiten werden. Wir selbst haben viele spannende Anregungen und auch neue Fragen zurück in unsere Arbeit genommen und sind gespannt auf die Ergebnisse der weiteren Diskussionen!